Caladesi Island: Wind und Wasser schufen das Paradies

Ein Wädenswiler fand einst auf Caladesi sein Glück. Heute ist das Eiland an der Westküste Floridas ein pittoreskes Naturschutzgebiet.

St Pete Fort De Soto Park - Sunshine Skyway Bridge Aerial Credit Visit St Petersburg Clearwater FLORIDA
St Pete Fort De Soto Park -- Sunshine Skyway Bridge Aerial
Credit Visit St Petersburg Clearwater
FLORIDA

Caladesi erreicht man nur übers Meer. Eine Fähre fährt halbstündlich von der benachbarten Honeymoon-Insel. Pünktlich legen Kapitän Dan Mann und sein Matrose mit dem Ausflugsboot ab. Die zwei Pensionierten erledigen jeden Handgriff mit derselben Ernsthaftigkeit, als steuerten sie einen Ozeanriesen. Kein Wunder: Sie sind ehemalige Seeleute, wie sie auf der Rückreise erzählen werden. Heute halten sie für einen kleinen Lohn den Fährbetrieb in Gang.

Caladesi ist eine der Barriereinseln, mit denen die Natur die USA reich beschenkt hat. Die Inselketten säumen einen guten Teil der Atlantik- und der Golfküste der USA, geschaffen durch Wind und Wasser. Die Elemente häuften Sand auf, bis schmale Eilande entstanden. Barriereinseln trennen einen Teil des Meeres vom offenen Meer und haben ein typisches Profil: Auf der dem offenen Meer zu­gewandten Seite liegt der Sandstrand, dahinter folgt eine Düne, dann Wald. Auf der Festlandseite der Insel dominieren Marschlandschaften oder, in südlicheren Gebieten, Mangroven. Durch die hoch aus dem Wasser ­ragenden Wurzeln der salzresistenten Mangroven gleitet die Fähre auf Caladesi zu. Dort befinden sich ein Jachthafen, ein Kiosk und die Station der Park Ranger – seit 1967 ist die Insel im Golf von Mexiko ein staatlicher Naturschutzpark.

Die Landung des Lehrers aus der Schweiz

Einer der ersten Bewohner war ein Schweizer. An einem stürmischen Abend im Jahr 1883 hatte Henry Scharrer mit seinem Segelboot Zuflucht in einer schmalen Bucht einer kleinen Insel gesucht, ass unter Deck Brot und Käse und lauschte dem Regen. Der aus Wädenswil ZH stammende junge Lehrer war weiter entfernt von seiner Heimat denn je – nach der ­Atlantiküberfahrt war Scharrer fünf Jahre lang durch die USA gezogen, hatte mal hier und mal dort auf einem Bauernhof gearbeitet. In der Hafenstadt Tampa im Westen Floridas hatte er sich schliesslich ein Boot gekauft und war die Golfküste hochgesegelt.

 

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